Die Grotta delle Felci
an der südöstlichen Küste der Insel ist ein wesentliches Zeugnis für die
Kenntnis der Vorgeschichte Capris und - allgemeiner - für die archäologischen
Studien Süditaliens.
Die Forschungen wurden Ende des 19.Jahrhunderts
von Dr. Ignazio Cerio aufgenommen und fanden ein großes Echo bei den Wissenschaftlern
seiner Zeit. Aus der fragmentarischen Beobachtung der alten Ausgrabungen
ging hervor, daß die Schicht der Oberfläche nicht nur modernes Steingut,
sondern auch römische Tonware und Tongegenstände aus der Bronzezeit enthielt,
- Anzeichen für ununterbrochenes Leben an der Stätte. Darunter wurden
Schichten mit Material aus der Bronzezeit (1700 - 1000 v.Chr.G.) und noch
tiefer aus dem Neolithikum (4000 - 3500 v.Chr.G.) entdeckt. Zirka sechs
Meter unter diesen letzteren fand man schließlich sandige Schichten und
Schichten vulkanischen Ursprungs mit einer Tierwelt, die vorwiegend aus
Hirschen und auf dem Land lebenden Mollusken bestand. In Schluchten des
nordwestlichen Teils der Grotte wurden Gräber aus dem Neolithikum gefunden,
mit reichen Grabbeigaben.
Die Grotta delle Felci hatte also bereits
seit der Frühzeit deutlich eine rituelle Funktion, die auch durch das
Auffinden eines Steinamuletts mit magisch-religiösen Zeichen und von besonders
auserlesenen Keramikgegenständen bestätigt wird. Die sakrale Funktion
der Grotte dauerte die ganze Frühzeit an: unter anderem wurden hier ein
großer, wertvoller Dolch aus Kieselstein aus dem Äneolithikum (3500 -
2300 v.Chr.G.) und reich dekorierte Vasen aus der Bronzezeit gefunden.
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